Podiumsdiskussion
In Situationen der Polarisierung können kleinere Staaten einem Bündnis beitreten oder neutral und bündnisfrei bleiben. Neutralität kann eine Sicherheitsgarantie sein.
Was zeichnet Neutralität und Bündnisfreiheit aus? Welche Rolle spielten neutrale Staaten im Kalten Krieg? Kann Neutralität für die Ukraine eine Lösung sein? Der Krieg in der Ukraine hat umfassende geopolitische und gesellschaftliche Konsequenzen – in ganz Europa und darüber hinaus.
Angesichts der weitgehend einhelligen Militarisierung Europas ist zu fragen: Wie kann eine immer stärker bewaffnete EU noch behaupten, ein Friedensprojekt zu sein, während Stimmen gegen Aufrüstung und Krieg aus der Debatte beinahe verschwinden?
Am Podium dürfen wir begrüßen:
Prof. Dr. Heinz Gärtner (1951) ist Lektor im Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Desweitern erhielt er mehrere Fulbright-Professuren und hatte den österreichischen Lehrstuhl an der Stanford Universität inne. An der Johns Hopkins Universität in Washington DC war er Fellow der Austrian Marshall Plan Foundation. Derzeit leitet er auch den Beirat des International Institute for Peace (IIP) und sitzt dem Strategie- und Sicherheitspolitischen Beirat des Österreichischen Bundesheeres vor. Davor war er wissenschaftlicher Direktor des Österreichisches Instituts für Internationale Politik. Prof. Dr. Gärtner publiziert zu zahlreichen Themen wie internationale Sicherheit, transatlantische Beziehungen und mittlerer Osten. Er erhielt den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch.
Dr. Pascal Lottaz (1985, in Freiburg, Schweiz) studierte Philosophie und Geschichte in seinem Heimatkanton, übersiedelte dann nach Japan, wo er 2012 einen Master in Public Policy abschloss und 2018 den Doktortitel in internationalen Beziehungen erlangte, beides vom National Graduate Institute for Policy Studies (GRIPS), in Tokio. Lottaz forscht zur Geschichte und Funktion der Neutralität an der Waseda University und lehrt Europäische Politik an der Temple University Japan.
Assoc.-Prof. Mag. Dr. Claudia Brunner (1972) ist als habilitierte Politologin am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, der Universität Klagenfurt tätig. Ihre interdisziplinäre Arbeiten zu Zusammenhang von Wissen(schaft) und Gewalt(freiheit) wurden in Deutschland mit zwei Wissenschaftspreisen ausgezeichnet und vom Wissenschaftsfonds der Republik Österreich gefördert. 2020 erschien ihr Buch ‚Epistemische Gewalt. Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne‘. Texte und mehr auf www.epistemicviolence.info.
Foto: © photo riccio, klagenfurt
Moderation: Harry Koller, Landesgeschäftsführer Renner-Institut Kärnten
PS: Der 12. Dezember, ist im übrigen der internationale Tag der Neutralität - die entsprechende UN Resolution finden Sie zu Ihrer Information hier: https://undocs.org/A/RES/71/275